oesiflo passe son séjour à Paris

oesiflo fährt nach Paris

Tja, nachdem die sentimentale Abschiedsstimmung nun immer mehr die Überhand gewinnt, habe ich mich dazu durchgerungen, euch diese nicht vorzuenthalten. Abschiede über Abschiede, und das bis zum bitteren Ende. Aber am Sonntag Abend ist's dann vorbei. Nun ergibt sich es allerdings so, dass jener Sonntag noch 4 Tage entfernt ist. 4 Tage, die nicht nur von meinem Abschied - ich spreche hier sehr wohl über Abschied, dann wie alle sicherlich schon wissen, werde ich mich in Paris in eine hübsche Französin quasi spontanverlieben, diese heiraten, und in einem idyllischen Vorortstädtchen, mit Haus und Garten, unsere Kinder groß ziehen, um sie schlussendlich den höllischen Qualen des französischen Schulsystems zu überantworten, aber wo war ich stehen geblieben? Abschied, genau - also in 4 Tagen ist es soweit. Bis dahin gesellt sich zur Abschiedstortur natürlich noch meine Seminararbeit, die ich in diesem Moment, den ich in der StaBi verbringe, nicht schreibe. Ein paar kleine Formalia sollten auch nicht vergessen werden, und schließlich muss ich auch noch packen. Packen für den Abschied. Seufz...

23.-24.09.: Abschied, Zugfahrt, Ankommen...

Aaalso, wie war das nochmal die letzten Tage? Freitag auf Samstag: Freitag früh, 9:00 bis Samstag früh, 6:30 habe ich versucht, meine Seminararbeit fertig zu schreiben - natürlich nicht geschafft... Danach ging's dann flugs weiter zum Wiesnanstich. 7:00 vor der Bräurosl getroffen, um 9:00 dann aufgemacht und um 12:00 gab's den Anstich. Alles sehr stressig, wer dabei war, kann ein Lied davon trällern bzw. quinkelieren :-) Am Schluss war's dann aber doch noch ganz lustig. Nach 2 einhalb Maß war ich aber dermaßen hinüber, dass ich schon um halb 3 wieder heim bin. Zum Glück ging's Flo ähnlich - also zu zweit die Landwehr entlang getorkelt. Ich hab dann gepennt bis 2 in der Nacht, und danach hab ich endlich mit dem Packen angefangen. Wurde dann gegen Ende natürlich auch noch unglaublich stressig. Zum Glück hat Joschi mich mit den Umzugskartons zum Bost gefahren, allerdings haben wir ewig gebraucht, und kamen erst verspätet zum Abschiedstreffen im Alhambra. Danach ging's dann flugs weiter, zum Zug. Hach was war's für ein sentimentaler Abschied, als mir meine Freunde mit weißen Taschentüchern hinterher winkten. Fühlt euch alle gegruschelt von mir, ISCH LIEBE EUSCH!!!!!! So, im Zugabteil waren wir dann erstmal zu fünft. Irgendwann am Anfang kam die allseits beliebte deutsche Zugpolizei vorbei - und hat natürlich flugs den Schwarzen rausgefischt. Nach ewiger Passkontrolle, bei der ich und der Franzose in unserem Abteil dolmetschen durfte, haben sie ihn dann bei Ulm auf's Revier geschickt. Freilich nicht, ohne ihn vorher in Handschellen zu legen. Der eine Polizist fragte mich derweilen: "der spricht aber schon französisch mit Akzent? So richtung Nigeria, Ghana, sie wissen schon...?" Mir fiel nur ein darauf zu sagen: "Dort sprechen sie englisch..." Hm... Gut, der Franzose hatte auch nen falschen Ausweis dabei... Naja, danach wurde es doch noch eine nette Zugfahrt. Der Franzose, das war Sebastien, der nach Grenoble weiter fuhr. Dann waren noch Andrew, ein Ami, der Urlaub in Europa macht, und dann für ein Semester in London studiert. Und schließlich noch Isabel, eine Linzerin, die au pair in Paris macht. Nette Leute. Bei der Ankuft haben sie mir dann noch mit dem Gepäck geholfen, ich hab natürlich ein Taxi genommen. War dann saufrüh vor dem Eingang zum Haus. Ist ein krass großes Bürohaus. Hab noch bis 8:00 gewartet, um die Vermieterin anzurufen, dass ich früher da bin. Naja, dann kam ich an, in meinem neuen Zuhause :-)

mein neues Zuhause

Sehr coole Wohnung, auf jeden Fall. ist im 9. Stock (mit Aufzug!!!! LUXU$). Mein Zimmer ist nett, gibt einen Balkon, der nach Westen geht, und ich sehe richtung Norden ganz Paris :-) (Eiffelturm ist leider die Sicht versperrt vom Haus gegenüber, aber von der Tour Montparnasse bis Sacre Coeur kann man den Blick schon schweifen lassen...) Die Vermieterin und die andere Mitbewohnerin sind beide echt cool. Vermieterin ist schon in Pension, arbeitet aber ehrenamtlich für Amnesty International als Koordinateurin Frankreich-Ägypten, schreibt Presseberichte, etc. Ist viel unterwegs, und eine sehr coole Frau. Die andere Mitbewohnerin ist 29, aus Bari, und macht gerade ihr Doktorat in Ethnologie. Sind aber gerade beide weg - bis Freitag bzw. bis Sonntag.

Die ersten Tage

Mei, n bissl am rumkränkeln bin ich, es regnet immer genau dann, wenn ich raus geh, und ich schlaf die meiste Zeit - bin noch voll im Arsch vom Wochenende. Aber ansonsten bin ich voll in der "wahnsinn-ich-werde-hier-für-ein-Jahr-wohnen-wie-geil-Ankunfts-Stimmung". Ich liebe diese Stadt! Heute am Balkon gesessen, den Blick richtung Montmartre, und mir hat's einen Grinser über beide Backen gezogen. Sehr schön :-)

Die Tage darauf mit ein paar Leuten in der Stadt getroffen, ein bisschen herum gegangen, am Donnerstag die Einschreibeprozedur bzw. -tortur hinter mich gebracht. War aber viel einfacher als die beiden Male in München :-D ... und jetzt, am Wochenende, bin ich krank. Mist. Naja, muss ich mit den wilden Nächten mit Koks, Nutten und Koksnutten halt noch etwas warten...

Am Donnerstag hab ich mach - im ersten Anlauf (!) - erfolgreich eingeschrieben. War echt leichter, als die beiden male in München :-D Mei, das Herumkränkeln zieht sich so ein bisschen herum. Mal bin ich fit am Abend und mach was, mal schlaf' ich den ganzen Tag.

Insofern wirkt sich das auch 'n bissl auf meine Pariserfahrungen aus... Geniale Stadt, und ein paar Sachen hab ich natürlich schon unternommen, aber ein bisschen genervt bin ich auch, dass ich nicht mehr machen kann. Mei hilft nix, wird schon werden :-)

Uni

Heute, Mittwoch, 3.10., der feierliche Tag der deutschen Unité, habe ich meine ersten beiden Kurse besucht. Aus Verplantheit gleich um 9 in der ersten Vorlesung gewesen, die ich eigentlich gar nicht anhören wollte. Die zweite war aber ganz cool, da werde ich wohl bleiben - schon allein, weil sie erst um 11 ist :-) Und die Franzosen sind echt noch ziemlich didaktisch dabei in der Uni. Zu jeder Vorlesung gibt's noch 2-stündige ''travaux dirigés'', mit denen kombiniert dann ein Schein raus kommt. Und die ganze Zeit gibt's Gelaber über selbstständiges Arbeiten, aber die Dozenten sind echt gut. Morgen dann Termin beim Erasmusbetreuer. Läuft...

Uni - the show must go on

Tja, wie ist's so an der Sorbonne? Vorlesungszeiten, Raumeinteilung und Infos darüber sind ein Graus. Erst sind die Froschfresser pedantisch darauf versessen, alles zu dokumentieren, administrative und pedagogische Einschreibung und was weiß ich alles, und danach. Nix. Alles total konfus, und eigentich ist's eh völlig wurscht, was man als Erasmus-Student so macht. Mei, ich will mich nicht beklagen :-) Ansonsten ist die Qualität der Veranstaltungen extrem unterschiedlich. Vorlesungen gibt's eigentlich nur für's Grundstudium, wenn man was angerechnet haben will (nach dem französischen System), muss man zu jeder Vorlesung noch 2-stündige ''Travaux dirigés'' mitmachen - sehr verschult, aber hängt natürlich vom Dozenten ab. Dann gibt's für Hauptstudium/Master noch einige Seminare, die aber mal wöchentlich, mal zweiwöchentlich stattfinden - aber ganz cool sind. Ähnlich wie in München, mit Fokus auf eigener Forschungsarbeit. Und ich werd halt für Geschichte jeweils eines von beiden machen, und für Philosophie noch 2 Veranstaltungen - ergo, nicht allz viel zu tun, aber nach zwei Stunden französicher Vorlesung qualmt mir eh der Schädel. Später will ich noch Veranstaltungen beim College de France besuchen, die fangen aber erst im November/Dezember/Jänner an. Tja, allzu viel mehr gibt's eh nicht zu berichten :-)

Stadtleben

... So, und jetzt zum interessanten Teil :-D Paris... ist... geil! Nach der sich schleppenden Krankheit, der Seminararbeit für München - die ich nun eeeendlich fertig habe - kann ich mich jetzt endlich unbeschwert ins Stadtleben stürzen. Ist einfach genial hier. Am schönsten ist es, nach einem längeren Abend nachts durch die Viertel zu gehen, mit oder ohne Musik in den Ohren, und einfach die Eindrücke wirken zu lassen. Tagsüber ist's natürlich auch nicht zu verachten :-) Die Jahreskarte für den Louvre hab ich auch schon, obwohl's mich doch mehr ins Musée d'Orsay zieht. Aber muss sich ja nicht ausschließen... Fortgehtechnisch hab ich bis jetzt ein paar nette Bars kennengelernt, und nette Leute :-) Diese Woche (Montag, 15.10. aufwärts) sind nun erstmal ein paar Konzerte etc. dran. Woche darauf kommt der Max zu Besuch, auch für zwei Konzerte, und natürlich Paris.

Feierwoche

Und nun war's soweit: endlich hab ich mich mal unbeschwert ins Nachtleben stürzen können :-) Dienstag ging's los, erstmal mit ein paar Freunden was getrunken, dann zu den Booten im 13. Arrondissement. Waren aber schon ein bissl zu spät dran - im Batofar war die Musik schlecht, und die Guinguette hat gerade zu gemacht. Naja, dann sind wir halt wieder zurück, und haben noch ein Bier getrunken. Mittwochs dann mit Anna auf ein Hammerkonzert - La Ruda akustisch. Sehr sehr genial. Vorband waren auch super. Danach dann noch in zwei andere Bars, und, naja, die ganzen öffentlichen Verkehrsmittel haben von Mittwoch Nacht bis Freitag Früh gestreikt. So sind se halt, die Franzosen :-) Deswegen dann bei der Anna auf der Couch gepennt, und Donnerstag erstmal ein ordentliches Crepe-Frühstück gemacht. Dann noch mit anderen Leuten getroffen, und auf den Montmartre gegangen, am Abend dann im Kino 99 Francs angeschaut - sehr guter Film. Freitags dann am Abend in die Flèche d'Or, wo sie fast täglich lässige Gratiskonzerte haben, die Getränke aber ordentlich teuer sind. Als letztes haben Debout sur le zinc gespielt - eine Wahnsinns-Band. In der Uni war ich übrigens auch, aber das ist ja nicht so interessant zu erzählen ;-) Jetzt hock ich vorm Rechner und trink nen Wein, während ich so vor mich hin dokumentiere :-)