Hanse

Bezeichnung für eine oft durch Eidesleistung zusammengehaltene Genossenschaft von Kaufleuten, die sich auf weiträumigen Handelsreisen zu gegenseitiger Unterstützung zusammenschlossen (ähnlich einer Gilde). Die Verbände gewannen seit dem 12. Jh. sowohl in den Heimat- wie in den Zielorten große Bedeutung für die rechtliche, gesellschaftliche und religiöse Lebensgestaltung. Aus einem solchen Bund, der seit dem 13. Jh. aus Kaufleuten norddeutscher und nordwestdeutscher Städte für den Handel mit den Ostseeländern entstanden war, bildete sich um die Mitte des 14. Jh.s die Deutsche Hanse. Sie war nicht mehr ein Bund von Kaufleuten, sondern ein Städtebund, dem unter der Führung von Lübeck, Hamburg und Köln etwa 90 Städte in lockerer Organisationsform angehörten. Von der Hanse gingen zahlreiche Städtegründungen am südlichen Ostseeufer und in dessen Hinterland aus. In der Blütezeit des 14. Jh.s organisierte der Bund Flottenfahrten (Konvois), erhob Abgaben, fasste bindende Beschlüsse (Hanserezesse)und griff in die politische Entwicklung in den nordischen Königreichen ein. Im oberdeutschen Bereich kommt der Ausdruck Hanse für Handelsgesellschaften vor, die besonders der Kapitalbeschaffung dienten. Diese Gesellschaften waren allerdings kein Städtebund.

  • Genossenschaft von Kaufleuten
  • zur gegenseitigen Unterstützung auf Handelsreisen

  • Bedeutung für die rechtliche, gesellschaftliche und religiöse Lebensgestaltung
  • mitte 14 Jhd: Deutsche Hanse
  • Städtebund unter Lübeck, HAmburg, Köln und 90 weitere