Kaiser

Kaiser, in den germanischen Sprachen abgeleitet von Caesar, in den romanischen Sprachen von Imperator, war im MA ein bestimmter, von anderen streng abgehobener Titel. Das Kaisertum stellte damit eine von der königlichen unterschiedene Würde dar; der Kaiser trug diesen Titel erst nach der Kaiserkrönung. Das mittelalterliche Kaisertum war letztlich eine Synthese aus der antiken Tradition, der Idee eines christlichen Weltreiches, dem Anspruch eines hegemonialen („imperialen“) Königtums als Herrschaft über mehrere Reiche und der päpstlichen Verleihung einer sakralen Würde. Der Idee nach gab es im Westen jeweils nur einen Kaiser - allenfalls wurde anfangs bereits der Nachfolger zum Kaiser erhoben. Das Reich bildete demnach eine religiöse und polit. Einheit und galt insoweit als universal; Bestimmend für das mittelalterliche Kaisertum blieb folglich die Bindung an den Papst: Krönung und Weihe erfolgten - trotz mancher Abweichungen v. a. im SpätMA - in Rom (St. Peter) durch den Papst, so zuletzt 1452, mit der Insignienübergabe gegen ein eidliches Schutzversprechen und der Akklamation des Volkes auf dem Zug zum Lateranpalast.

  • in der Frühzeit als Inbegriff d. obersten weltlichen Herrschaft
  • ab Karl dem Grossen 800: Bindung d. Kaisertums ans römische Papsttum -> Krönung in Rom
  • dem Dt. König steht Anwartschaft auf die kaiserliche Würde zu