Raus, alles raus hier!

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Ein Howto zum Thema Trekking, Outdoor, Wandern, Rucksackreisen, Natursport (gibts eigentlich keinen Ausdruck der nicht nach Spontisport, Wellness, 70er chick, beamtendeutsch oder FKK klingt); also fĂŒr alle die raus wollen.....

...dabei aber möglichst schnell, flexibel und vor allem ankommen wollen (örtlich und seelisch). Aber auch einfach mal bei einem Wochendentrip nach Barca nicht mit dem Consulterköfferle in Bahnsteigkanten hÀngen bleiben wollen, sondern Rucksack auf und los; (Berg)-Schuhe brauchen wenn es mal richtig krÀftig schneit oder den Spontanbesuch, der leider auf dem Balkon schlafen muss einen anstÀndigen Schlafsack geben wollen (Sylvester ist ja gleich nach dem Fest der Liebe).

Jetzt hab ich fĂŒr das Thema outdoorstuff schon die drei relevanten Kategorien angesprochen: Schuhe, Schlafsack, Rucksack. Der Rest ist egal, umso weniger je besser, denn kurze Hosen können schon gar nicht klamm vom Regen werden.

So Kram wie Goretex Hosen, Sympatex-Jacken, Flowtex Handschuhe, Latex Kondome, Vibratex Unterhosen, Windstopper MĂŒtze und elektrische Einlegesohlen sind nur was fĂŒr nördlich dem 30° Breitengrad oder Lebensjahr ;)

Schuhe

Gute Schuhe sind sehr wichtig, man verbringt 2/3 oft anstrengend laufend ihn ihnen, Sonnenbrand auf der Schulter geht, von Dornen zerfurchte Waden gehören dazu, aber Blasen an den FĂŒĂŸen kotzen an und bringen das Tagespensum runter. Beim Kauf hilft nur probieren:

  • zwar sollen Schuhe gut passen, aber lieber eine Nummer zu groß, dicke Socken mĂŒssen im Winter noch mit rein passen und im Sommer muss der geschwollene Fuß auch wieder raus gehen
  • bei der Sohle auf eine Harte gut profilierte achten (Vibram ist recht gut)
  • die Machart gnĂ€hte Berg-Schuhe sind sehr angenehm zum laufen, aber wiegen einfach mehr

Schlafsack

Die anderen 1/3 seiner Zeit verbringt man dann im Schlafsack. Hoffentlich entspannend. Vor KĂ€lte klappern ist es nicht.

  • Daunen oder Kunstfaser: Daunen haben ein besserer VerhĂ€ltnis von Temperaturbereich zu Packmass/masse, allerdings trocknen Daunen sehr langsam und haben nass gar kein (gefĂŒhlt) kĂ€lteresitenz mehr. Kunstfasern sind verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig schwerer, aber funktionieren nass noch ein wenig und trocknen schneller. (in der mitteleuropĂ€ischen FrĂŒhlingssonne 4 Stunden)
  • Der gewĂŒnschte Temperaturbereich Schlafsack#Leistungsangaben
  • fĂŒr normale Trecker in Mitteleuropa und ohne Winter reicht bis zu 0°, da man wenn man mal bei minus 6 unterwegs, ist ein Zelt dabei hat und das auch nochmal WĂ€rme speichert.

Es empfiehlt sich ein Innenschlafsack, da man SchlafsÀcke möglichst wenig waschen sollte, da sie jedes mal an DÀmmfÀhigkeit verlieren da die Fasern verpappen. Wenn man ihn dann mal doch wÀscht, dann kalt oder max. 30° im Trockner trocken, das bauscht die Fasern wieder etwas auf.

oldscool Schlafsack FAQ

Isomatte

Der kleine Bruder des Schlafsack ist die Isomatte. Sie soll vor Bodenfeuchte, KĂ€lte und fiesen Steinchen und Wurzelwerk schĂŒtzen.

  • Die klassische Schaumisomatte erfĂŒllt den Zweck hervorragend. Allerdings ist das Ding ein Möbel und das einzige was an einem Rucksack außen dran hĂ€ngen darf.
  • Die Aluisomatte wirkt beim packen verlockend weil sie in den Rucksack passt. Fiese Steinchen und Wurzelwerk allerdings ignoriert sie vollkommen und gibt das GefĂŒhl an das aufliegende Körperteil ungebremst weiter, was der Schlafsack nie ganz kompensiert.
  • Die selbstaufblasende Isomatte, meist Therm-A-Rest, wirkt wiederum trotz des hohen Preis aufgrund von Packmaß und Bequemlichkeit verlockend. Vor fiesen Steinchen aber kapituliert sie trotze aller Sorgfalt bei der Schalfplatzvorbereitung irgendwann mit einem Loch.

Gern kann man mal alle drei ausprobieren, auf Nummer sicher geht man aber mit der klassischen Schaummatte. Zum zamwickeln eignet sich am besten ein kleiner Zurrgurt mit Metallschnalle (inzwischen auch nicht rostend angeboten) GummibÀndel leiern halt doch schnell aus.

Rucksack

Ein Rucksack besteht aus ''Ruck'' und ''Sack''.

  • Beim Sack, also dem BehĂ€ltniss hinten drauf kann man getrost allen schnickschanck weglassen 1 -2 FĂ€cher und ein paar BĂ€ndel genĂŒgen. Super AptigTrinkundBeatmungsysteme sind ĂŒberflĂŒssige Kostentreiber. Wasserabweisend ist ganz praktisch, aber wasserdicht muss er nicht sein. Ist man wirklich draußen unterwegs und die 4 Unterhosen sind das einzige was man zum anziehen in 100km Abstand hat und die laufen auch noch Gefahr durch ungeschickte SteinHĂŒpfFlussĂŒberquerungen platsch nass zu werden (oder Regen etc) empfiehlt sich ein wasserdichter Packsack, der ist billiger als ein wasserdichter Rucksack, trennt die gute weiße WĂ€sche von den rostigen ZeltnĂ€geln und wenn er undicht wird kann man ihn besser reparieren oder ganz ersetzen.
  • Das Ruck, also die Verbindung zwischen Dir und dammed 25kg Material sollte eng sein. Beim Tragesystem ist auf einen breiten HĂŒftgurt (kein Bauchgurt, das ist nur so ein sinnloser Riemen gegen das verwackeln) zu achten. Der HĂŒftgurt sollte bis zu 70% der Last tragen, das entlastet die RĂŒckengurte. Denn die werden so auch verdammt weh tun. Daher auch hier: breit und bequem. Weiter mĂŒssen TrĂ€ger und Rucksack zu einander passen. Das Tragesystem muss höhenverstellbar sein, ein Tragesystem was man seiner WirbelsĂ€ule anpassen kann ist schon nicht schlecht. Das Anpassen sollte man sich unbedingt vorfĂŒhren lassen, sonst dreht man die Aluschienen eher in falsche Richtung. Irgendwelche Schweissabtrennsystem (komische Netze und Spannfedern) sind zwar gut gemeint, aber man schwitzt immer am RĂŒcken. Aber kann man ja mal probieren.

Farblich wĂŒrde ich gedeckte Farben empfehlen, einerseits fĂŒhlt man sich mehr als Teil des Ganzen, wenn man nicht mit WarnLeuchtOrange auf dem RĂŒcken in der Heide rum lĂ€uft, anderseits kann man die RucksĂ€cke mal leichter im GebĂŒsch verstecken wenn man nur einen Abstecher in die nĂ€chste Stadt muss.

Anbieter

Marken

Empfehlung:

Deuter
sehr gute Touren-RucksÀcke
Lowe Alpine
sehr gute RucksÀcke
VAuDee
RucksĂ€cke, afaik etwas gĂŒnstiger
Mammut
keine TourenRucksÀcke, aber sehr gute Daybacks (KletterrucksÀcke)
Hanwag
gute Schuhe (klml Hausmarke, aber muss man probieren, passt nicht jedem)
Meindl
gute Schuhe (...passt nicht jedem)
Lowa
gute Schuhe(...passt nicht jedem)

HĂ€ndler

  • Kompetent, chick und gute-Auswahl 2009-09-16 [[klml]] website★★★★globetrotter.de) kompetent, gutes onlineshop, die GeschĂ€fte haben immer Berater die das Zeuchs auch nutzen und nicht nur verkaufen, haben trotzdem chick (kann auch stören)
  • Kompetent, bischen hippie Weltenbummler 2009-09-16 [[klml]] website★★★★//www.lauche-maas.de) nicht ganz so LohaBobo wie der Globtrotter, daher auch manchmal etwas freakiger, aber das kann auch ein Vorteil sein.
  • einfach-billig-schnell 2009-09-16 [[klml]] website★★★★//trekkingstar.net ist ein Kistenverramscher aus sonst wo, kein Angebot, keine Beratung (haha) aber extrem billig und liefert sau schnell, also wer weiss was er will.
  • aldi.de hat ganz hinten rechts auch MĂŒlltĂŒten. Die kann man als Schlafsack, Rucksack und Schuhe verwenden. Soll heißen dass man von Discounterangeboten die Finger lassen soll, da diese zwar genauso aussehen und funktional oft gleich sind, aber der verdammte Schultergurt immer im Vollregen beim Abstieg reißt. Dann lieber MĂŒllsĂ€cke, gleiche QualitĂ€t und Nutzen, aber billiger.

Weiteres

  • Zelt ....oder am besten nur der Sancho Poncho
  • eine unzerbrechliche und leichte Trinkflasche (min. 1 Liter). SIGG ist der MarktfĂŒhrer und hat vor allem einen guten Verschluss, der auch bei völlig zerbeulter Flasche noch dicht hĂ€lt. Aber es gibt ein paar Alternativen:
  • Thermosflaschen, sind dann eher die LuxusausfĂŒhrungen und auch ein wenig schwerer
  • Weithalsfalschen, sind gut zu reinigen, vor allem dann wenn man auch nicht Wasser einfĂŒllen will.
  • Wasserbeutel haben den Vorteil dass sie im leeren Zustand wenig Platz verbrauchen, aber aufwendiger zu reinigen sind
  • braucht man mehr als ein Liter, kann man normale Plastikkanister verwenden
  • eine billige und pflegeleichte Alternative ist eine standard PET Flasche. PappsĂŒsse Cola raus, ausspĂŒlen, verwenden, zurĂŒck zum Flaschenpfand. Vorteil ist das geringe Gewicht, geringe Anschaffung, ĂŒberall erhĂ€ltlich, Schlagfestigkeit. Nachteil: nix zum posen;).
  • Gas oder Benzin-Kocher, nach langer negativer Erfahrung muss ich sagen: Entweder du bist nah genug an der Zivilisation um Gaskartuschen zu kaufen oder weit genug weg um kein reines Benzin zu bekommen. Daher wĂŒrde ich ehrlich eine Gaskocher bevorzugen. Oder eben gleich Feuer, muss man nicht tragen, wĂ€rmt so richtig und .... ist romantisch.
  • Das Zwischending was ich aber noch nie genutzt habe ist der Hobokocher aus einer Blechdose, oder als 30 € Edelstahl Zusammensteckding. Ist ein guter Mittelweg zwischen Holzfeuer und Gas/Benzkocher. Den wen man eigentlich gern auf offene Feuer kocht, aber wegen dem Stress mit dem Förster immer auf den Gaskocher ausweichen muss, aber kein Gas oder Benzin mit schleppen, aber dennoch weniger Waldbrandgefahr. Auch eignet er sich als Notfallkocher fĂŒr die Zombiapokalypse, das ding passt zusammengeklappt in eine Hemdtasche.
  • SpĂ€testens seit den Boondock Saints wissen wir: "Du Arschloch! Charlie Bronson hatte immer ein Seil dabei.''. Auch wenn man kein 100m Kleterseil braucht, 10 meter Reepschnur kann man fĂŒr alles verwenden. Dabei empfehle ich Kunstfaser, denn diese rutscht leichter und spleisst nicht so schnell
  • Diverser Kleinkram immer im ABP dabei, es genĂŒgt aber erst mal auch ein erste Hilfe Set, ducttape, Kabelbinder und Leatherman

Aber es gilt weniger ist mehr und weniger ist weniger zum schleppen. Und damit meint man nicht ZahnbĂŒrste absĂ€gen: "Ob er seine ZahnbĂŒrste abgesĂ€gt hat? "Ja, aber nur, damit die in meinen Kochtopf passt"

Bohemian

Wenn es das dann doch mal mit dem Camper losgeht und das materialistische aber bequeme Verderben beginnt ;)

  • Helinox Chair One passt in den Rucksack, ist aber dafĂŒr sehr bequem und haltbar.

Spirit

Hier gehst aber nur um die AusrĂŒstung.

Was ihr da draußen sucht und findet, dafĂŒr gibt es kein howto.