Osterfahrt Piemont
Osterhasi â Nikolasi Vielleicht kennt jemand von euch diesen Sketch von Gerhard Polt. Das das mal die Ăberschrift eines Fahrtenberichts wird hab ich mir auch noch nicht gedacht. Aber alles kommt anders. Osterhasi wĂŒrd ja gut zu unserem Fahrtenvorhaben passen, nĂ€mlich ein Osterfahrt zu machen. Wir in diesem Fall die Eulen, also genauer gesagt nicht alle Eulen sondern der Andy O, der Daniel O, der Elias, der Dilo, der Phillipp, der Armin, der Andy E (als Stargast) und ich.
Wir planten also ins Piemont zu fahren, Piemont von der gleichnamigen Kirsche bekannt; Piemont da hat man die Vorstellung von lauen FrĂŒhlingsnĂ€chten nach sonnigen Tagen. Als wir aber Donnerstag nacht um halb drei am Comer See ankamen, entsprach das nicht diesem Bild, denn es schĂŒttete aus Eimern. So fuhren wir noch bis um 6 weiter in die Po-Ebene, dort allerdings angekomen war das Wetter auch nicht besser. Bei einem konspirativen Treffen bei orginal italienischem aber vor allem warmen Kaffee kamen wir auf die rettende Idee. Wir könnten ja dem Regen entkommen indem wir einfach in die Berge fuhren, denn da regnet es nicht, da schneit es. Nun nochmal 3 Stunden spĂ€ter standen wir auch schon in Paesano unweit von Turin, parkten die Autos und liefen los. Gut einige von uns hatten auf diesen Mottowechsel nicht die entsprechende Beingarderobe dabei, aber auf dem Bundespresseball ohne Krawatte zu erscheinen ist schlimmer. So liefen wir also los, durch matschige WĂ€lder und nebelverhangene TĂ€ler bis wir am Abend zu der Kirche âMadonnaâ mit einem wunderbaren Vordach kamen, welches wir auch sofort hĂ€uslich einrichteten. Nach einer kurzen Holzaktion und dem Besuch eines verlassenen Bauernhofes, auf dem noch die GewĂŒrze der Besitzer auf dem Tisch standen, kochten wir und beschlossen unseren Tag. Der nĂ€chste Morgen erfreute uns nicht wirklich durch besseres Wetter, was unserem Optimismus aber keinen Abbruch tat und uns weiter auf unseren Weg brachte. Nach einer wortreichen Unterhaltung mit italienischen Einwohnern, von denen wir eigentlich eine Wegauskunft erhofften, aber die mehr ĂŒber unseren Aufzug und unsere schlechten Chancen bei Italienerinnen redeten, kamen wir in die richtigen Schneereichen Gebiete. Was dann etwas blöd war weil man schnell in die Bergschuhe einschöpfte. Klaro wĂ€re unser Weg etwas fĂŒr einen Gamascheneinsatz gewesen, aber Gamaschen mit kurzen Hosen? So wollten wir unsere deutsche Herkunft dann auch nicht offenbaren, auserdem hĂ€tten wir welche dabei haben mĂŒssen. Ăber Berge und HĂŒgel ging es dann weiter nach Crissolo. Nach einer kleinen StĂ€rkung mit Kaffee und Deilschen (abgeleitet vom italienischen âDolceâ und dem ruhrpottlerischen âTeilchenâ fĂŒr SĂŒssgebĂ€ck), einer Diskussoin ĂŒber Toilettenkultur und leichten Flirts mit den BĂ€ckerinnen zogen wir weiter in Richtung Po-Ursprung. Das Wetter wurde sogesehen besser, denn es wurde trockener. Denn der Schnee im Schneesturm pappte nicht mehr und setzte sich auf Helgo und Barett besser fest. So kamen wir an einem Bunker aus vergangenen Zeiten vorbei und wollten eigentlich dort nĂ€chtigen. Aber ein kleiner Expeditionstrupp fand noch etwas besseres: Ein verlassenes Bergdorf, dann genannt Refugio, von dem es dort zahlreiche gab, in welchem eine HĂŒtte eines SchĂ€fers stand. Welche sich ausgezeichnet als Nachtlager eignete. Aber der Expeditionstrupp fand noch was; Aldo. Aldo war der Betreiber der Bergstation eines Skilifts. Mit einer Einladung Aldos und den Versprechnungen eines Holzofens spurteten wir die letzten Kilometer zu unserem nĂ€chtlichen Ziel, dem Refugio. Nach einigen Umbauarbeiten aĂen wir zuabend und gingen noch etwas aus. Sprich wir stapften nochmal 1000 Höhen- und Wegmeter ĂŒber Skipisten und tiefen Schnee durch die Nacht. Als uns Aldos âBerghĂŒtteâ, getarnt als 3-Wohncontainer mit schlechter Musik aus einem Skipistenbeschallungslautsprecher empfing. Die anwesenden Skifahrer und âApreskihasenâ beĂ€ugten uns etwas komisch, aber empfimgen uns doch herzlich, auch wenn ich kein Wort verstand was die eigentlich sagten. Nach lustigem Zusammensein, und 5 Stunden spĂ€ter brachte uns Aldo mit seinem Motorslita samt Motorslita-anhĂ€nger zurĂŒck. Wobei er uns noch durch sein kurvenreichen FahrkĂŒnst beeindruckte. Noch mehr beeindrucket er uns aber durch einen kleinen Sturz mit 8 Mann und Motorslita (Motoslita= Motorschlitten auf italienisch). Da kann ich nur sagen, gut das wir in die Berge gefahren sind wo Schnee lag, so wurde der Sturz im Schnee gut gedĂ€mpft. Stellt euch mal vor wir hĂ€tten einen Motorschlittenunfall am Strand gehabt. Als wir uns dann doch verabschiedeten suchten wir dann doch noch unsere SchlafsĂ€cke auf. Am nĂ€chsten Tag standen wir etwas gemĂŒtlicher um 11 auf; bis auf den Elias der schon um 8 Uhr noch viele sonnige Fotos machte. So suchten wir heute am Ostersonntag eine Höhle die auf der Karte eingezeichnet war. Nach etwas lĂ€ngerem Bergauf und Bergab erreichten wir den Eingang der Höhle und starteten mit einer kleinen aber feinen Höhlentour, welche uns 70 Minuten in die Tiefe der Alpen fĂŒhrte. Zwar war der Weg etwas beschwerlich, da wir nicht wirkich gute AusrĂŒstumg dabei hatten und mit 3 Taschenlampen und einer Fackel nicht viel sahen, aber am Ende standen wir vor einem Wasserfall der sicherlich 30 Meter ĂŒber uns aus der Höhlenwand herausschoss. Wir hĂ€tten diese Naturschauspiel gerne noch weiter bewundert, aber unsere nun etwas kurze Fackel mahnte uns zur Umkehr.
Nach dem Abstieg ins Tal holten unsere beiden Fahrer die Autos und wir suchten uns ein nette Pizzeria um diese Fahrt leider schon zu beschliessen. Nach einem kleinen italienischen Kirmesbesuch und 7 Stunden Autofahrt waren wir dann daheim und betrachteten unsere FĂŒsse, was dann so aussah:
Und wieder eine super Fahrt mit jeder Menge Deilsche (wie bereits erwĂ€hnt unser Schlachtruf fĂŒr PlundergebĂ€ck), wenigen bis gar keinen Karten und neue Theorien ĂŒber MĂŒllvermeidung auf Fahrt und Lager.
Gut Pfad Klaus