Neuere deutsche Literaur FS 8
Haupt- / Oberseminare
- Beschäftigt man sich mit Komik-Theorien, dann fällt vor allem auf, dass ihre Denkfiguren alles andere als komisch sind. Hinzu kommt, dass - wie die Kulturwissenschaft zurecht behauptet - der komische Effekt selbst kaum ohne historische Kontextualisierung auskommt. d.h. was im 19. Jahrhundert lustig war, kann uns heute ganz und gar unverständlich anmuten. Das Seminar will beide Seiten zusammenführen, einerseits sollen im Theoretischen komische Figuren erarbeite werden (Komik der Herabsetzung, Komik der Inkongruenz, Komik der Hinaufsetzung, groteske Komik etc.), andererseits sollen komische Figuren vor ihrem Zeithintergrund betrachtet werden. Ein wichtiges Augenmerk wird dabei auf das Schicksal der komischen Person, des Hanswurst gerichtet sein, da dessen Verfall im 18. Jahrhundert seine komische Funktion affiziert. Zudem steht mit dieser Figur auch die traditionelle Komödiengeschichtsschreibung zur Disposition, d.h. zur Debatte steht, inwiefern durch den Ausschluss einer bestimmten Form des Komischen sich die Seriosität des 'Gegenstandes erschrieben wird.
- Anmeldemodalitäten: Abgabe eines 1-seitigen Interessenexposés bis spätestens 12.08.09 im Studierendensekretariat, (d.h. Einwurf in den Briefkasten), bitte keine Emails!
- Literatur: Helmut Bachmaier (Hrsg.): Texte zur Theorie der Komik. Stuttgart: Reclam 2005
- Das Seminar soll in die komplexe Psychosemiologie Jacques Lacans einführen und insbesondere die für die Literaturwissenschaft relevante, semiotische Dimension seines Werks erhellen. Zentrale Konzepte wie das Spiegelstadium, der Ödipuskomplex, die Bereiche des Symbolischen, des Imaginären und des Realen, das Objekt „klein a“ und das Begehren sowie die Funktionen von Metapher und Metonymie sollen dabei an ausgewählten Texten der klassischen Moderne durchgespielt werden.
- Anmeldemodalitäten: Per E-Mail (geschickt 4/8/09)
- Die Fähigkeit, einen literarischen Text analysieren und interpretieren zu können, ist die wichtigste Kompetenz in den Literaturwissenschaften. Der Workshop setzt sich zum Ziel, in der besonders konzentrierten Arbeitsform einer Blockveranstaltung diese Fähigkeit praxisnah einzuüben. Dazu werden am Beispiel eines klassischen Textes der deutschen Literatur „close readings“, also genaue und textnahe Lektüren, gemeinsam durchgeführt. Der Workshop ist damit besonders geeignet, das methodische Rüstzeug für ein literaturwissenschaftliches Examen zu erwerben. Gegenstand des diesjährigen Literaturworkshops ist Max Frischs „Homo faber“, der eine Vielzahl an Themen und intertextuellen Verweisen eröffnet und für eine intensive Lektüre besonders gut geeignet ist. An dem Workshop nimmt Prof. Dr. Klaus Müller-Salget (Innsbruck) teil, der zahlreiche Publikationen zu dem Roman veröffentlicht hat (zuletzt den Band „Erläuterungen und Dokumente“, Stuttgart: Reclam 2008). Ergänzt wird die Veranstaltung außerdem durch Gäste aus angrenzenden Fächern, die interdisziplinäre Perspektiven auf den Text ermöglichen. Gegenstand des diesjährigen Literaturworkshops ist Max Frischs „Homo faber“. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Textkenntnis des Romans
*Anmeldemodalitäten: Per E-Mail an christian.kirchmeier@germanistik.uni-muenchen.de (geschickt 4/8/09)
Vorlesungen und Literatur
- Ernst Mach, Die Analyse der Empfindungen
- Sigmund Freud, Die Traumdeutung.
- Ferdinand von Saar, Geschichte eines Wienerkindes.
- Peter Altenberg, Kurzprosa (Auswahl bei RUB).
- Hugo von Hofmannsthal, Gestern; Der Thor und der Tod; frĂĽhe Gedichte.
- Arthur Schnitzler, Anatol; Sterben; Reigen; Leutnant Gustl; Professor Bernhardi.
- Leopold Andrian, Der Garten der Erkenntnis.
- Richard Beer-Hoffmann, Der Tod Georgs.
- Robert Musil, Die Verwirrungen des Zöglings Törleß.
- Zur EinfĂĽhrung
- Dagmar Lorenz, Wiener Moderne, TĂĽbingen 1995 (Slg. Metzler 290)
- Carl E. Schorske, Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de siècle, Frankfurt 1982.
- Karl Philipp Moritz: 'Anton Reiser'
- Gotthold Ephraim Lessing: 'Emilia Galotti'
- Sophie La Roche: 'Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim'
- Johann Wolfgang Goethe: 'Wilhelm Meisters Wanderjahre oder die Entsagenden'
- Adalbert Stifter: 'Nachsommer'
- Gottfried Keller: 'Das Sinngedicht'