Theater in der Weimarer Republik

Theater in der Weimarer Republik

(BERNHARD JAHN)

''2-stündig, Di 16 -18 Uhr''

Die Vorlesung möchte einen Überblick geben über das Theater in der Weimarer Republik, wobei Österreich und die Schweiz mitberücksichtigt werden sollen. Das Theater zur Zeit der Weimarer Republik ist durch seine Experimentierfreudigkeit gekennzeichnet. Das mit Verfremdungseffekten arbeitende Regietheater beginnt sich durchzusetzen, Konzepte des epischen Theaters werden erprobt, Formen der Revue halten Eingang in die Oper oder das Arbeitertheater, alte Formen wie das Mysterienspiel werden zu politischen Zwecken reaktiviert. Den Ausgangspunkt der Darstellung muß angesichts der Vielfalt der theatralen Praxis nicht so sehr der ge-druckte Dramentext, sondern mehr die tatsächliche Spielpraxis der Zeit bilden. As-pekte der Inszenierung, Theaterskandale, das Rezeptionsverhalten von Kritikern und Publikum werden dabei zu berücksichtigen sein. Der Vorlesung liegt ein weit gefaßter Theaterbegriff zugrunde. Es werden nicht nur die Sprechtheaterstücke behandelt (Toller, Hasenclever, Brecht usw.), sondern auch die Produktionen des Musiktheaters (Opern der Neuen Sachlichkeit, Salzburger Festspiele), ferner auch Formen des Unterhaltungstheater (Revue, Operette, Volksstück).