schriftliche Ausarbeitung einer Unterweisung zum Thema: "Projektplanungswerkzeuge anwenden"

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::Info:: Projekt: AdA Schein Unterweisender: Eduard Mann PrĂŒfung am: 2007-01-15 IHK: Regensburg Bestanden: JA Die Unterweisung als PDF-Datei *Übungsblatt - Netzknoten als PDF-Datei {DIV}

BegrĂŒndung der Themenwahl

Abgrenzung des Themas

In das Berufsbild eines IT-System-Elektronikers / einer IT-System-Elektronikerin gehört auch, im Rahmen der Fachaufgaben im Einsatzgebiet, die Projektplanung. Dabei ist es wichtig, dass die Auszubildenden komplexe VorgÀnge in kleine Arbeitspakete zerlegen können und diese dan mit Hilfe der Projektplanungswerkzeugen zeitlich einteilen können.

Richtlinienbezug

Das Thema der Unterweisung wurde in Anlehnung an die Verordnung ĂŒber die Berufsausbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik fĂŒr den Ausbildungsberuf „IT-System-Elektroniker/IT-System-Elektronikerin“ gewĂ€hlt.

Rahmenbedingungen

Adressatenanalyse

Der Auszubildende, Herr Meier, ist 18 Jahre alt und hat die Realschule mit der mittleren Reife abgeschlossen. Er befindet sich im 1. Halbjahr des dritten Lehrjahres der Ausbildung zum IT-Systemelektroniker. Er hat sich schon vor Ausbildungsbeginn mit Computern beschĂ€ftigt. Vor allem mit Computerspielen und der Nutzung des Internets ist er vertraut. Über seinen weiteren beruflichen Weg ist er sich noch nicht ganz im Klaren, er spielt mit dem Gedanken, nach der Ausbildung ein Fachhochschulstudium der Informatik zu beginnen. Herr Meier zeigte sich bisher sehr motiviert und lernbereit. Sein Kenntnisstand entspricht der zeitlichen Gliederung der Berufsausbildung zum IT-System-Elektroniker.

Herr Fuchs ist 19 Jahre alt. Vor seiner Berufsausbildung schloss er mit guten Noten das Gymnasium ab und erhielt das Abitur. Der Auszubildende hatte vor Beginn der Ausbildung keine tiefgehende Erfahrungen mit IT-Systemen gesammelt. Aufgrund seiner raschen Auffassungsgabe befindet er sich, wie der Herr Meier, auf dem Kenntnisstand des 3. Ausbildungsjahres.

Aufgrund der betrieblichen Organisation wurde von der VerkĂŒrzung der Ausbildungszeit bei Vertragsabschluss nicht Gebrauch gemacht. Beide Auszubildende sind in der Lage, aufgrund ihrer Erfahrung, die zeitliche Dauer der RoutinetĂ€tigkeiten abzuschĂ€tzen.

Lernort

Die Unterweisung findet im einem PrÀsentationsraum statt, um Störungen der Konzentration durch die GerÀuschkulisse und unruhige AtmosphÀre des Werkstattbetriebs zu vermeiden.

Unterweisungszeitpunkt und Dauer

Die Unterweisung findet kurz nach der FrĂŒhstĂŒckspause, gegen 9:30 Uhr, statt. FĂŒr diesen Zeitpunkt spricht die biologische Leistungskurve des Menschen. Als Dauer der Unterweisung sind 20 Minuten vorgesehen, eine Pause ist wĂ€hrend dieser Zeit nicht erforderlich.

Lernziele

Richtlernziel

Nach §4 der "Verordung ĂŒber die Berufsausbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnis" Pos. 10.2 lautet das Richtlernziel „Projektplanung“.

Groblernziel

„Projektplanungswerkzeuge anwenden“.

Feinlernziel

Die Auszubildenden sollen einen Netzplan unter Vorlage der einzelnen Arbeitspakete erstellen und vorhandene NetplÀne lesen können. Dabei wird das Feinlernziel auf mehrere Unterweisungen aufgeteilt. Die erste Unterweisung behandelt die Grundlagen des Netzplanes, den Netz-Knoten.

Bei der Vermittlung des Feinlernziels sollen folgende Lernbereiche angesprochen werden:

Kognitiver Bereich (Wissen)

Die Auszubildenden sollen verstehen, warum Projektplanug wichtig ist. Er lernt wann die Projektplanungswerkzeuge eingesetzt werden können.

Psychomotorischer Bereich (Fertigkeiten)

Der Auszubildende soll lernen einen Netzplan mit einfachen Hilfsmitteln (Stift, Lineal) zu erstellen.

Affektiver Bereich (Einstellungen)

Genaue ZeiteinschĂ€tzun bei Projekten ist eine wichtige Voraussetzung fĂŒr das gelingen des Vorhabens. Dem Auszubildenden soll die Angst der ZeitschĂ€tzung bei Komplexen Vorhaben genommen werden.

Lernzielkontrolle

Das Lernziel ist erreicht, wenn der Auszubildende in der Lage ist, selbstĂ€ndig den Arbeitsauftrag „Erstellung eines Netzplans“ auszufĂŒhren. Zur Endkontrolle der ordnungsgemĂ€ĂŸen Anfertigung, wird ĂŒberprĂŒft, ob die Lösung der Auzubildenden Korrekt ist.

Planung und DurchfĂŒhrung der Ausbildungseinheit

BegrĂŒndung der Lehrmethode

Die Vier-Stufen-Methode eignet sich besonders bei EinfĂŒhrung neuer Werkzeuge, da die Auszubildenden mit mehreren Sinnen beim Erlernen beteiligt sind, was einen nachhaltigen Lerneffekt verspricht. Bei dem eng umrissenen Thema der Unterweisung verspricht diese Methode auch die höchste Zeiteffizienz. Eine reine Demonstration hĂ€tte demgegenĂŒber den wesentlichen Nachteil, daß der psychomotorische Lernbereich nicht angesprochen wĂŒrde. Die Umsetzung der Theorie in die Praxis ist aber das wesentliche Lernziele dieser Unterweisung.

Die Leittextmethode eignet sich hier nicht, da die zur verfĂŒgung stehende Zeit zu knapp ist.

Lehrmethode

Als Unterweisungsmethode dient die Vier-Stufen-Methode:

Vorbereitung/Motivation

Jeder einzelne Punkt stellt den Inhalt dar und jeder darauffolgende Absatz die Kernpunkte, BegrĂŒndung sowie die Hilfsmittel. Als Zeitansatz sind 2 min. vorgesehen.

*WAS: Kontaktaufnahme * WIE: Der Ausbilder begrĂŒĂŸt die Auszubildende freundlich. Er versucht, eine spannungsfreie, lernförderliche Situation zu schaffen, in dem er sich z. B. nach dem Befinden erkundigt und evtl. auf Situationen im privaten Bereich zu sprechen kommt, die in direktem Bezug zum Unterweisungsthema stehen. * WARUM: Dadurch wird die Motivation der Auszubildenden gefördert.

*WAS: Thema * WIE: Anschließend gibt der Ausbilder einen Überblick ĂŒber das Thema dieser Unterweisung und stellt den Bezug zu evtl. vorangegangenen und zukĂŒnftigen TĂ€tigkeiten her. * WARUM: Um das Verstehen und Behalten zu fördern.

*WAS: Voraussetzungen ermitteln * WIE: Im weiteren GesprĂ€chsverlauf versucht der Ausbilder die Vorkenntnisse festzustellen. Wichtige Begriffsdefinitionen wie Projekt, Projektziel sowie Teilaufgaben sind fĂŒr die heutige Unterweisung notwendig. * WARUM: Damit sollen die vorhandenen KenntnislĂŒcken und fehlende Informationen im Dialog mit den Auszubildenden gemeinsam erarbeitet werden können.

Vormachen/ErklÀren

FĂŒr das Vormachen werden 7 min. benötigt. Wenn nichts anderes zusĂ€tzlich angegeben ist, wird ein Stift und die vorgefertigten Vorlagen als Hilfsmittel verwendet.

*WAS: Allgemein * WIE: Der Ausbilder erklÀrt den Auszubildenden das Ziel der Unterweisung sowie die Lernzielkontrolle. * WARUM: Aus den Betroffenen Beteiligte machen

*WAS: Voraussetzungen * WIE: FĂŒr den Netzplan wird eine Auflistung der einzelnen Arbeitspaketen mit der Zeitdauer und Anfangszeitpunkt benötigt. Diese ergeben sich beispielsweise aus der vorherigen Unterweisung. * WARUM: Der Netzplan besteht aus einzelnen Arbeitsanweisungen und stellt nach der Aufstellung erst das gesamte Vorhaben dar.

*WAS: Darstellung und ErklĂ€rung des Netzplanknoten * WIE: Graphische Darstellung an der Tafel * WARUM: Ein Netzplanknoten (KĂ€stchen) stellt einen Vorgang dar. Dabei sind in dem Knoten folgende Informationen enthalten: Name, Nummer, Dauer, Gesamtpuffer (GP), Freier puffer (FP), FrĂŒhester Anfangszeitpunkt (FAZ), SpĂ€tester Anfangszeitpunkt (SAZ), FrĂŒhestes Endzeitpunkt (FEZ) und SpĂ€testes Endzeitpunkt (SEZ). Die meisten dieser Informationen sind fĂŒr Darstellung des Projektes notwendig.

*WAS: VorwertszĂ€hlung / VorwĂ€rtsplanung * WIE: Hierbei werden FrĂŒhester Anfangszeitpunkt (FAZ) und FrĂŒhestes Endzeitpunkt (FEZ) ermittelt. FAZ ist dabei dem vorherigem FEZ gleich. Der betrachtete FEZ berechnet sich aus dem betrachtetem FAZ und der Dauer der Teilaufgabe. * WARUM: FEZ und FAZ sind fĂŒr die Berechnung der Puffer notwendig.

*WAS: RĂŒckwertszĂ€hlung / RĂŒckwĂ€rtsplanung * WIE: Hier berechnen wir den SpĂ€tester Anfangszeitpunkt (SAZ) und den SpĂ€testes Endzeitpunkt (SEZ). SEZ stellt den gleichen Zeitpunkt dar wie der SAZ des Nachfolge-Vorganges. SAZ wird aus der Dauer des Vorganges und dem SEZ berechnet. SAZ = SEZ - Dauer * WARUM: Die beiden SpĂ€testens-Zeitpunkte benötigen wir um anschließend bei dem Freien Puffer zu berechnen.

*WAS: Gesamtpuffer * WIE: Gesamtpuffer des betrachteten Vorganges berechnet sich aus GP = SAZ − FAZ oder GP = SEZ − FEZ. * WARUM: Der Gesamtpuffer gibt an um wie viel sich der Vorgang verschieben lĂ€sst ohne das Projektende zu gefĂ€hrden.

*WAS: Freie Puffer * WIE: Der FP lĂ€sst sich wie folgt darstellen: FP = FAZ(Nachf.) - FEZ * WARUM: Der Freie Puffer ist die Zeit, die den frĂŒhest möglichen Beginn bzw. Ende des Nachfolgers nicht gefĂ€hrdet. Anders formuliert: Alle Nachfolge-VorgĂ€nge können in ihrer frĂŒhesten Lage durchgefĂŒhrt werden.

Nachmachen lassen

Das Nachmache der Auszubildenden sollte ca. 9 min dauern. Hierbei wird die ausgeteilte Vorlage sowie ein Stift verwendet.

*WAS: Die Auszubildende sollen nun versuchen das soeben gesehene in die Praxis umzusetzen. Dabei steht der Ausbilder natĂŒrlich jederzeit zur VerfĂŒgung und kontrolliert das Vorgehen. Die Definitionen der einzelnen Begriffen sind fĂŒr dei Dauer der Wiederholung an der Tafel ersichtlich. Der angefertigte Netzplan zur VorfĂŒhrung wird jedoch ausgeblendet. * WARUM: Die Wiederholung soll die MerkfĂ€higkeit bzw. das Behalten fördern.

Erfolgskontrolle / Weiterarbeiten

Der Ausbilder lĂ€sst die Auszubildenden noch einmal alle Arbeitsschritte verbalisieren, wenn möglich noch einmal selbstĂ€ndig durchfĂŒhren. Dabei nimmt sich der Ausbilder mehr und mehr zurĂŒck. Der Ausbilder teilt den Auszubildenden seine Beobachtungen mit, lobt bzw. hinterfragt bei Bedarf noch einmal. Er fragt die Auszubildenden nach ihrer EinschĂ€tzung ihrer Leistung und gibt ihnen, falls nötig, weitere RatschlĂ€ge. Danach teilt der Ausbilder den Auszubildenden mit, ob das Lernziel erreicht wurde und motiviert sie, ihre Fertigkeiten in die Praxis umzusetzen. Bei nicht erreichtem Lernziel wird versucht, die GrĂŒnde dafĂŒr festzustellen und fĂŒr Abhilfe zu sorgen. Hier sollte direkt ein Wiederholungstermin vereinbart werden. Bei Erreichen des Lernzieles teilt der Ausbilder den Auszubildenden das Thema und den Termin der nĂ€chsten Unterweisung mit.

Das Thema der nĂ€chsten Unterweisung ist die (§4 Abs. 1 Nr. 2.5) "KaufmĂ€nnische Steuerung und Kontrolle" Punkt b) "Kosten und ErtrĂ€ge fĂŒr erbrachte Leistungen errechnen sowie im Zeitvergleich und im Soll-Ist-Vergleich bewerten".

Lehr- und Arbeitsmittel

  • Block
  • Stift
  • ausgeteilte Vorlage

Anhang

AuszĂŒge der sachlichen und zeitlichen Gliederung aus der „Verordnung ĂŒber die Berufsausbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik“ fĂŒr den Ausbildungsberuf „Informations- und Telekommunikationssystem Elektroniker“.