Ende des byzantinischen Reiches

Mit der Schlacht bei Gallipoli 1354 fassen die Osmanen zum ersten Mal auf dem europäischen Kontinent Fuß. Innerhalb ungefähr eines Jahrhunderts unterwerfen sie in einem beispiellosen Eroberungsfeldzug die christlichen Balkanvölker der Herrschaft des Islam.

Das Reich war zwischen dem lateinischen Kaiser, Venedig und den Kreuzrittern zerstückelt worden. Machtergreifung Michael VII. Palaiologos in der Auseinandersetzung mit den neu entstehenden Teilstaaten und dem slawischen Balkan. Ihm gelingt es vom Teilstaat Nikaia aus Konstantinopel zu besetzen und das lateinische Kaisertum zu liquidieren.

Die Politik der Palaiologen war von Rivalitäten und außenpolitischen Konstellationen (innere Parteikämpfe, Bürgerkriege, teils Osmanen als Verbündete) bestimmt.

Johannes V. Palaiologos musste nach der Schlacht an der Maritza die Oberhoheit der Osmanen anerkennen und Heerfolge leisten. Zum endgültigen Zusammenbruch kam es Mitte des 15. Jhds.


Das byzantinische Reich war in der letzten Phase seiner Existenz territorial auf die Stadt Konstantinopel und ihr Umland beschränkt, abgesehen von der dem Reich verbundenen Morea.

Vergebliche Versuche des byzantinischen Patriarchen / Kaisers, die Hilfe des christlichen Abendlandes zumobilisieren. Um das Unheil doch abzuwenden, fand sich Kaiser Johannes VIII. Palaiologos auf dem Konzil von Ferrera und Floranz (1438/39) sogar dazu bereit, der päpstlichen Forderung zur Kirchenunion zuzustimmen. Nach der Vernichtung eines Kreuzfahrerheeres bei Warna 1444 blieb der letzte Palaiologenkaiser Konstantin XI. jedoch allein seinem Schicksal überlassen.

Meḥmed II. eröffnete am 28. Aug. 1452 die Seeblockade der Stadt. Am 12. Dez. 1452 wurde angesichts der akuten türkischen Bedrohung in der Hagia Sophia die Kirchenunion proklamiert. Konstantin XI. rief das Abendland zur Rettung auf; der starken unionsfeindlichen Partei in Konstantinopel erschien jedoch die Eroberung durch die Osmanen als das kleinere Übel. Im April 1453 schloß Meḥmed II. den Belagerungsring um Konstantinopel.

Nur ein genuesisches Hilfskontingent (Giovanni Giustiniani) harrte bei den Verteidigern aus, als Ende Mai 1453 Sultan Mehmed II. Fatih mit einem Belagerungsheer nach Byzanz zog, die Erstürmung anordnete und mit moderner westlicher Waffentechnologie die Stadt einnahm. Kaiser Konstantin XI. stirbt im Straßenkampf.

Nach dem Tod, glaubten die orthodoxen Glaubensverwandten, dass die imperial christliche Kaiserherrschaft Byzanz' nun in Moskau weitergeführt werden könne (Roma tertia). Das griechische kulturelle Erbe blieb in der weitverstreuten Diaspora lebendig und wurde von Humanistenkreisen in ganz Europa aufgenommen und gepflegt.