Wikinger - Waräger - Normannen

Beginn von 250 Jahren Expansion am Ende des 8. Jh. skandinavische Seeleute sind Räuber, Kaufleute und Siedler

Grund: Nach dem Ende des Imperium Romanum verschieben sich politische und wirtschaftliche Zentren nach Norden. Das Mittelmeer wird gemieden, man nimmt neue Routen über die Ostsee und durch Europa in Richtung der östlichen Mittelmeerregion. Südskandinavien wird so in die neuen Handelsrouten einbezogen und es eröffnen sich für die dort lebenden Fischer neue Möglichkeiten zu Reichtum und Macht zu kommen.

Wikinger

  • keine geschlossene ethnische Gruppe
  • ursprünglich küstennahe Bauern aus verschiedenen skandinavischen Gebieten
  • Vorsprung im Schiffsbau, Beginn von Raubzügen
  • Errichtung eines Handelsnetzes an den Küsten und den Inseln Europas
  • Widerstand Europas; Christianisierung der Wikinger: Milderung des kriegerischen Verhaltens

Waräger

  • Händler, Krieger, Siedler
  • Männerbünde, die durch Eide, Schwüre und gemeinsame Handelnsinteressen verbunden waren
  • zwischen 8. und 12. Jhd. im Baltikum und Osteuropa aktiv
  • Handelsfahrten bis nach Konstantinopel: Leibgarde des oströmischen Kasiers und der russischen Fürsten
  • Gründung des Reichs der Kiever Rus
  • ab 9. Jhd. Siedlung als Söldner, dann Adels-Anführerschicht unter den Ostslawen

Normannen

  • Gruppe von Wikingern, die aus Skandinavien kommend in der zweiten Hälfte es 9. Jhd.s kriegerisch in Nordfrankreich eindrangen (Normandie)
  • Übernahme der französischen Sprach
  • Entwicklung einer eigentständigen kulturellen Identität

  • In der karolingischen Zeit treten erstmals die nordischen Völker wirklich in Erscheinung. Sie machen sich durch ihre Kriegszüge durch Europa (ausgedehnte Raubzüge) bekannt, aber auch ihr Interesse an friedlichem Warentausch und Handel ist belegt

  • Sie geraten in den Missionierungsfokus der christlichen Kirche, sodass im Verlauf feste Königreiche im Norden Europas entstehen. Ausgangspunkt der Mission: Hamburg und Bremen (ohne bleibenden Erfolg)
  • Christianisierung und Reiche oftmals durch Heimkehrer erfolgt (10 Jhd.)

  • Nach der Reichsteilung Eindringen ins westfränkische Binnenland (über die Seine) um 840: Wikinger beginnen in überfallenen Gebieten zu überwintern, benutzen diese Stützpunkte als Basis für Überfälle im Hinterland und an den Oberläufen der Flüsse, allerdings verlegen sie sich bald auf Tributforderungen und dann Verträge (Schutz vor Plünderungen gegen Land an der Küste).

  • um 850 Siedlung in Irland (Norweger), Dänen in England
  • Angriffe der Wikinger auf Frankreich / die iberische Küste: Zurückdrängen nur durch hohe Tributzahlungen

  • 911 Vertrag zwischen dem Norweger Rollo und Karl d. Kahlen — Küstenlandstrich wird Grundlage der Normandie.

  • Im Osten sichern die Waräger (wahrscheinlich Schweden), die auch ‘Rus’ genannt werden, ihre Handelsrouten und Stützpunkte. Unterwerfung des Baltikums, Weiterdrängen bis ans schwarze Meer und Konstantinopel.
  • Errichtung einer weiräumigen Herrschaft in Kiew

  • 907: Handelsprivilegien von Byzanz

  • Im 11. Jh. engagieren sich normannische Gruppen (Herkunft: Normandie) in Süditalien und Sizilien; wahrscheinlich als erstes von Langobarden gegen Byzantiner und Sarazenen angeworben
  • 1038 erste Grafschaft, dann Beginn der Reichsbildung gegen Byzanz gerichtet, oberster Lehnsherr ist der Kaiser.