Kaisertum Karls des Großen

Karl der Große wurde 768 König eines Teils des Frankenreichs. Als sein Bruder Karlmann 771 stirbt, wird er Alleinherrscher und versucht, die alten Reichsgrenzen wieder herzustellen (Expansion nach Norden gegen die Sachsen, nach Süden gegen die Langobarden). 785 Sieg über die Sachsen, 788 Eingliederung Bayerns in das Reich. Marken (militärische Aufmarschgebiete mit straffer Organisation) and den Grenzen des Reichs zur besseren Verteidigung geschaffen.

799: Flucht Papst Leos III. aus Rom, nachdem er versucht, das Papsttum als unabhängige politische Größe neben Frankreich zu erhalten, dies aber aufgeben muss. Rückkehr nur mit fränkischer Eskorte möglich. Im Herbst 800 Einzug Karls in Rom: Kaiserkrönung in der Weihnachtsmesse. Keine Änderung der Machtverhältnisse, aber volle Legitimation für Karl, außerdem nun Schutzherrschaft über Kirche und Papsttum. Zustimmung / Akklamation durch das Volk, Laudes des Klerus.

Folge: ernste Krise zwischen West- und Ostkirche. Universalanspruch Karls steht im Gegensatz zu dem Anspruch des byzantinischen Kaisertums, das sich selbst als Nachfolger des römischen Kaisertums sieht. Wurzeln des Streits ferner: vakanter byzantinischer Thron (Kaiserin nicht anerkannt), Karls Herrschaft über Rom und die kaiserlichen Städte des Westens. Schließlich: Vollendung der Emanzipation des Papsttums von Byzanz.

Imperium = ursprünglich auf Bann beschränkt / Kapitularien = Zusätze zu bestehenden Volksrechten

Schwierige politsche Organisation des Reichs (Verteidigung, Gericht, Verwaltung als Machtbereiche verschiedener wiedererstarkter Fürsten).

Ausbau des Lehenswesens. Karolingische Renaissance: kulturelle Blüte. Gebiete im Nord- und Südosten des Reiches nun ebenfalls christlich: Stabilere Grundlage für ein christliches Europa geschaffen.

812: Ostrom erkennt Karl als Imperator an, Karl verzichtet auf den Titel "Kaiser der Römer", der fortan vom byzantinischen Kaiser geführt wird. 813: Krönung des Sohns Ludwig zum Mitkaiser, aber ohne Zustimmung des Papstes. 814: Tod Karls des Großen, Ludwig der Fromme als Nachfolger