Karolingische Bildungsreform
Zunehmender Verfall des kirchlichen Lebens (=merowingischen Kirche) und somit der Bildung im Frankenreich des 7. u. 8. Jh.s. Reform unter der frĂ€nkischen Kirche unter Pippin gibt AnstoĂ, die Bildung der Gelehrten zu verbessern. Karl der GroĂe greift diese Bestrebungen auf.
Mit dem Aufstieg der Karolinger (und besonders Karls des GroĂen) Rahmenbedingungen fĂŒr kulturellen Neubeginn gegeben: Friede im Inneren und festere Verbindung mit Italien und damit spĂ€tantik-christlichen Traditionen.
Beginn der kulturellen MaĂnahmen Karls nach Italienzug 780/81 â Versammlung von (meist auĂerfrĂ€nkischen) Gelehrten an seinem Hof, von dem AnstöĂe zur kulturellen Erneuerung des Reiches ausgingen. Vor allem Alkuin (782 am Hof) hilft, die Pflege und Ausbreitung der Bildung im gesamten Frankenreich umzusetzen â neben kirchlichen Reformen (Neuordnung der Kirchenprovinzen, Schaffung einheitlicher Textgrundlagen, z.B. der Bibel) auch eine Bildungsreform:
Inhalte der Bildungsreform
- zunÀchst v.a. Förderung des Lateinischen
- Entwicklung einer lesbaren, einheitlichen Schrift (Karolingische Minuskel)
- Verbesserung der Rechtschreibung ("Mittellatein", Vorbild dabei die spÀtantike Sprache der KirchenvÀter)
- Artes liberales werden zum wichtigsten Bildungsstoff
- LektĂŒre christlicher & heidnischer (antiker) Autoren, Aufarbeitung antiker Autoren (und auf antike Weise)
- Vervielfachung von Skriptorien (LehrbĂŒcher, die als Musterwerke geschrieben werden) und Bibliotheken
- GrĂŒndung weiterer Schulen
- ennoch Festhalten an germanischen Traditionen:
- Sammeln germ. Heldenleder
- althochdeutsche Grammatik
- Eindeutschung von Monatsnamen
- Schulbildung vorgesehen fĂŒr eine Elite von Geistlichen & Laien
- Hofschule dabei Vorbild der spÀteren Dom- u. Klosterschulen, bei weltlichem Adel dagegen kaum Bildungseifer
â Kein institutionalisiertes Schulsystem â Karolingische Bildungsreform wurde von Ludwig dem Frommen und seinen Söhnen mit Akzentverschiebung fortefĂŒhrt, spĂ€ter durch BruderkĂ€mpfe und Invasionen geschwĂ€cht.